Berichte aus Schulbesuchen und Evaluationen
eines Heilpädagogen
Die Arbeit der Schule am Steinlibach ist diese: durch ständige Eigenaktivitäten und damit sensorische Erfahrungen bilden sich Vernetzungen im Hirn, die das Kind je länger je stärker befähigen, abstrakte Inhalte zu verstehen und sie auf neue Situationen zu übertragen.
Als schulischer Heilpädagoge möchte ich anknüpfen, dass Kinder, die durch freies, nicht-direktives Lernen in einer entspannten, vorbereiteten Umgebung, oftmals als sehr starke Persönlichkeiten heranwachsen, die für das Leben gewappnet sind.
einer Pädagogik-Studentin
Die Schule am Steinlibach ist für mich der Inbegriff von Geborgenheit, wenn ich an alle Schulen denke, die ich erleben durfte … doch sogleich begeisterte mich die Atmosphäre an der Schule. Schon am ersten Tag nahm ich die Stimmung unter den Kindern als herzlich, aufmerksam und gegenüber den Lernbegleitern respektvoll wahr. Was genau braucht es alles, damit die Kinder in diese Kraft kommen, in diese Selbstständigkeit? Es scheint tatsächlich so zu sein, dass das Lernen an freien Schulen ein gänzlich anderes ist, als gemeinhin üblich. Es ist, wie auch an der Schule am Steinlibach, nicht nur einfach freiwillig bzw. intrinsisch, dass heißt von innen heraus motiviert, sondern mit einem viel weiteren Begriff vom Lernen gelebt.
einer Psychologie-Studentin (ehem. Schülerin)
apropos Philosophie … meine lehrerin hat ohne den begriff freie schule zu erwähnen, eine freie schule beschrieben und gefragt ob wir glauben, dass so eine schule funktionieren würde … ich habe mich natürlich sofort gemeldet und gesagt : „ich war auf so einer schule, und ich glaube nicht dass es klappt, ich WEIß es …“ daraufhin hat sie mich erst einmal 20 minuten über die schule ausgefragt, sie fand es total interessant, weil sie selber an das system glaubt und es befürwortet aber es total toll findet es aus erster hand zu erfahren …
einer Psychologin
… überhaupt findet das Leben direkt statt und nicht hinter den Schulbüchern. Brüche werden hingelegt, visuell erfasst und mit der Hand begriffen – in der Schulversammlung übernehmen die Kinder Verantwortung und planen neues, sprechen sich gegenseitig ab und fällen Entscheidungen, die dann von allen getragen werden – ich habe noch nie so viele Kinder und Jugendlichen auf einem Haufen gesehen, die sich so gewaltfrei und ohne eine direkte Anleitung von Erwachsenen bewegt und gelernt haben!
einer Lernbegleiterin
Die Kinder sind von unserer Liebe abhängig und angewiesen auf die bedingungslose Annahme. Wenn dies nicht geschieht oder erfüllt wird, entwickeln sie Strategien, wie sie bekommen, was sie wirklich brauchen. Manche passen sich an die Erwartungen der Eltern an, stellen gescheite Fragen, um so ihre Aufmerksamkeit zu bekommen. Andere benehmen sich "unmöglich“, werden vielleicht aggressiv oder verletzen ein anderes Kind. Die Kinder müssen gesehen werden, sie müssen spüren, dass sie von uns respektiert und geschätzt werden. Sie können ja nicht kommen und sagen "Mama, Papa, setzt euch mal mit mir auf's Sofa, ich fühle mich gar nicht geliebt.“ Sie können das natürlich nicht reflektieren. So müssen sie dann ihre Wege finden, ihr unerfülltes Bedürfnis zu zeigen. Zum Beispiel Geschwister ärgern, Dinge "mitlaufen lassen", Lügengeschichten erfinden ... Wenn wir unseren eigenen Kindern jeden Tag einige Momente unserer "ungeteilten Aufmerksamkeit“ schenkten und sie wirklich spüren, dass wir sie lieben, dann brauchten sie keine solche Überlebens-Strategien zu entwickeln und können dadurch entspannt sein.
eines Maschinenbau-Studenten (ehem. Schüler)
Ich denke es ist wichtig, Herausforderungen anzunehmen und dabei einen Durchhaltewillen zu zeigen. Das Leben ist weiterhin ein Spiel. Wenn du dein ganzes Leben lang gespielt hast und immer erfolgreich damit gewesen bist, dann kannst du das weiter fortsetzen. Wenn du dir ein Ziel setzt und dahin willst, dann findest du auch später im Leben, wie früher als Kind, spielerisch einen Weg, um dort hin zu kommen. Und wenn es auf dem einen Weg nicht gelingt, dann gibt es noch Hundert andere Möglichkeiten. Das, denke ich, lernt man in unserer Schule.
Vater eines ehem. Schülers